Jessica Kloiber erhält Biopark-Innovationspreis 2025

13.11.2025 Elektropoliturverfahren für Magnesiumwerkstoffe: Die Doktorandin Jessica Kloiber des Labors Biomaterialien gewinnt mit ihrer Publikation den Biopark Innovationspreis 2025

Die BioPark Regensburg GmbH und die Patentanwaltskanzlei Dehmel & Bettenhausen haben 2025 zum wiederholten Mal zwei mit 1.500,- € dotierte Innovationspreise an herausragende Arbeiten aus der Forschung vergeben. Ausschlaggebend waren die Kriterien Innovationskraft, sowie Anwendungs- und Gründungspotential der Arbeiten.

Einen BioPark Innovationspreis 2025 erhielt Jessica Kloiber für ihre Forschungsarbeit zur Entwicklung eines Elektropoliturverfahrens für Magnesium (Mg) basierte medizinische Implantate. Diese bieten den enormen Vorteil sich nach ihrem Einsatz im menschlichen Körper mit der Zeit wieder aufzulösen, was eine zweite Operation zur Entfernung unnötig macht. Sie werden bisher aber nur in einem geringen Umfang eingesetzt, da der inhomogene Degradationsprozess im Körper das Risiko eines frühen Implantatversagens beinhaltet.

Im Labor für Biomaterialien im Regensburg Center of Biomedical Engineering (RCBE) der OTH Regensburg von Prof. Dr. Helga Hornberger konnte Jessica Kloiber im Rahmen ihrer kooperativen Promotion mit der Universität Regensburg, ein reproduzierbares Elektropoliturverfahren für Mg-Materialien entwickeln, welches das Korrosionsverhalten deutlich optimierte. Das Verfahren ist biokompatibel und verbessert bei verminderter Keimhaftung die Sterilisation von Mg-Implantaten. Die Anbahnung einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit einem Medizintechnikunternehmen zur weiteren Testung an einer konkreten Implantatgeometrie wird derzeit initiiert.

Der Preis wurde am 19.11.2025, dem Abend der Auszeichnungen der OTH Regensburg, verliehen.

BioPark GF Dr. Thomas Diefenthal mit Preisträgerin des BioPark Innovationspreises 2025 Frau Jessica Kloiber. Foto: BioPark Regensburg GmbH

Labor Biomaterialien mit einem Forschungsbeitrag bei den ZVO-Oberflächentagen 2025

26.09.2025 Jessica Kloiber aus dem Labor Biomaterialien mit einem Vortrag in Berlin

Erstellt von Jessica Kloiber

Vom 24. bis 26. September lud der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) zu den diesjährigen ZVO-Oberflächentagen im Mercure MOA Hotel in Berlin ein. Vornehmliches Ziel der Oberflächentage ist die gezielte Vernetzung von Forschung und Praxis zum Thema Galvano- und Oberflächentechnik. Zahlreiche Sessions boten den Kongressteilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm.

Jessica Kloiber, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin des Labors Biomaterialien, wurde in der Session „Zukunftsthemen in der Oberflächentechnik“ als Rednerin zu ihrer aktuellen Forschung  - dem Einsatz neuartiger Elektrolyte zur Elektropolitur von Magnesiummaterialien - akzeptiert. Der 20-minütige Vortrag trug den Titel: „Elektropolitur von Magnesiumwerkstoffen mit Deep Eutectic Solvents: Einstellung von Prozessparametern und Oberflächeneigenschaften an einer Mg-Legierung“.

Ein bisheriger Nachteil der Elektropolitur ist der standardmäßige Einsatz aggressiver Säuren zur Oberflächenveredelung von Metallen. Stark eutektische Lösungsmittel (in Englisch: Deep Eutectic Solvents) bilden als Salzschmelzen vielversprechende Alternativen, um den elektrochemischen Prozess umweltfreundlicher und gesundheitlich unbedenklicher zu machen. Im Rahmen des wissenschaftlichen Vortrags wurde präsentiert, wie die zahlreichen Prozessparameter eingestellt werden müssen, um optimierte Oberflächenqualitäten für Magnesiummaterialien zu erzielen.

Neben dem wissenschaftlichen Programm gab es am Begrüßungsabend und zwischen den Sessions zahlreiche Möglichkeiten, um sich mit nationalen Konferenzteilnehmern aus Forschung und Industrie auszutauschen und zu vernetzen. Begleitet wurde Frau Kloiber von den OTH-Kollegen Lukas Esper und Dr. Marius Grad.

Jessica Kloiber während ihres Vortrags in der Session Zukunftsthemen in der Oberflächentechnik. Foto: Marius Grad

 

Jessica Kloiber mit ihren Kollegen Lukas Esper (links) und Dr. Marius Grad (rechts) bei den ZVO-Oberflächentagen in Berlin.

 

Forschungsbeitrag mit Auszeichnung beim 17. Biometal Congress in Cetraro

30.08.2025
Prof. Helga Hornberger und Jessica Kloiber aus dem Labor Biomaterialien überzeugen mit Poster und einer Short-Oral-Presentation in Kalabrien

Erstellt von Jessica Kloiber

Vom 25. bis 30. August fand der diesjährige "17. Biometal Congress, Symposium on Biodegradable Metals for Biomedical Application" im Grand Hotel San Michele in Cetraro (Italien) statt. Mit den drei verschiedenen Sessions Metals, Corrosion und in vitro & in vivo sowie zahlreichen Workshops wurde den interessierten Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Auch das Labor Biomaterialien war mit Prof. Helga Hornberger und der Doktorandin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Labors Jessica Kloiber vor Ort und lieferte mit dem Poster zum Thema „Impact of heat treatment on the degradation behaviour of electropolished WE43“ einen wichtigen Beitrag.

In vorausgegangenen Publikationen konnte bereits gezeigt werden, dass die Elektropolitur eine attraktive Oberflächenbehandlung ist, um das Korrosionsverhalten von magnesiumbasierten Werkstoffen zu optimieren. Unklar war bisher jedoch, wie sich unterschiedliche Mikrostrukturen auf die Oberflächenqualität nach der Elektropolitur und die anschließende Degradation auswirken. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden im Rahmen einer Short-Oral-Presentation von Jessica Kloiber präsentiert und anschließend im Podium sowie in der Poster-Night ausführlich diskutiert.

Neben dem wissenschaftlichen Programm gab es bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten und den Welcome und Farewell Dinners zahlreiche Möglichkeiten, um sich mit internationalen Konferenzteilnehmern sowohl aus Forschung und Industrie auszutauschen und zu vernetzen.

Besonders erfreulich für uns war die Auszeichnung unseres Forschungsbeitrags mit dem 1. Platz in der Kategorie Degradation (Session Corrosion plus Session in vitro & in vivo).

 

Jessica Kloiber und Helga Hornberger mit ihrem Posterbeitrag auf der 17. Biometal Konferenz 2025 in Cetraro, Italien. Foto: Xinna Zhu.

 

Auszeichnung mit dem 1. Platz für das beste Poster in der Session Degradation auf der 17. Biometal Konferenz 2025 in Cetraro, Italien. Foto: Jessica Kloiber.

Ansatz zur Behandlung von Osteoarthrose

27.10.2022
Hydrogele ins Knorpelgewebe einbauen, um Gelenke mechanisch zu stützen – dieser innovative Therapieansatz aus einem Forschungsprojekt des Labors Biomaterialien soll an Osteoarthrose Erkrankten helfen.

Erstellt von Hannah Köck

Jede zweite Frau und jeder dritte Mann in Deutschland ab dem 60. Lebensjahr ist von Osteoarthrose betroffen, was zu erheblichen Schmerzen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit führen kann und so das Alltagsleben enorm beeinträchtigt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Helga Hornberger führt das Labor Biomaterialien, Fakultät Maschinenbau an der OTH Regensburg, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. rer. nat. Susanne Grässel, Lehrstuhl für Orthopädie, Abteilung Experimentelle Orthopädie der Uniklinik Regensburg, in vitro Untersuchungen an verschiedenen Hydrogelen in Kombination mit humanem artikulären Knorpelgewebe als Therapieansatz zur Behandlung von Osteoarthrose durch.

Eingriff in möglichst frühem Krankheitsstadium

Die Ursachen der Krankheit sind bislang nicht eindeutig geklärt, jedoch geht man davon aus, dass Alter, Gelenkverletzungen und Übergewicht als Risikofaktoren gelten. Die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten umfassen konservative Ansätze, wie Physiotherapie, medikamentöse oder – als Ultima Ratio – operative Behandlungen.

Im Rahmen dieses Projekts wird der Einsatz von Hydrogelen als möglicher Therapieansatz untersucht. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf synthetischen Hydrogelen, die in die körpereigenen erkrankten artikulären Knorpelstrukturen nach Entnahme aus dem Gelenk „ex vivo“ infiltriert werden. Das Ziel des Projekts besteht darin, in einem möglichst frühen Stadium der Krankheit, das Knorpelgewebe mithilfe der Hydrogele mechanisch zu unterstützen und somit einen neuen innovativen Behandlungsansatz zu entwickeln.

Die erfolgreiche Kooperation zwischen Prof. Dr. Helga Hornberger, Prof. Dr. rer. nat. Susanne Grässel, Leiterin der experimentellen Orthopädie im ZMB (Zentrum für Medizinische Biotechnologie) im Biopark in Regensburg und Prof. Dr. med. Dr. h.c. Joachim Grifka, ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik in Bad Abbach, wird derzeit, Dank der Förderung des Regensburg Centers of Biomedical Engineering (RCBE), im Rahmen einer Masterarbeit von Hannah Köck realisiert.

Enge Zusammenarbeit seit fünf Jahren

Seit 2017 besteht eine enge Kooperation zwischen dem Labor für Biomaterialien der OTH Regensburg und der Experimentellen Orthopädie im ZMB im Biopark in Regensburg. Diese Kooperation bietet den Studierenden die Chance ihr erlangtes Wissen zu vertiefen und Einblicke im Bereich der Grundlagenforschung in der experimentellen Orthopädie zu sammeln. Somit werden jedes Semester interdisziplinäre und individuelle Projekte mit Fokus auf das Biomaterial Engineering ermöglicht.

Das Forschungsteam (v.l.): Prof. Susanne Grässel, Hannah Köck, Prof. Helga Hornberger, Dr. Nicole Schäfer und Anja Pasoldt. Foto: Richard Bauer.